Chronik

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1990-1992

Im Zuge der deutsch-deutschen Wiedervereinigung wurden 1990 erste Kontakte mit den Clubs MSC Straßenwesen Radebeul (heute MSV Dresden) und dem MSC Dynamo Apolda (existiert heute nicht mehr) geknüpft und Freundschaftsspiele ausgetragen. Ohne Punkteverlust (16:0 Punkte und 53 : 9 Tore) konnte das Team von Trainer Jonny Mallon erneut den Meistertitel in der Motoball-gruppe NORD gewinnen. Erneut hieß der Gegner im anschließenden Halbfinale MSC Malsch aus der Gruppe Süd. Bei regnerischem Wetter mußte man zuerst in Malsch antreten und eine 0:2 Nieder-lage einstecken. Ebenfalls bei strömenden Regen kam es dann zum unvergessenen Rückspiel, in dem die TORNADOS vor großer Kulisse mit 7:3 gewinnen konnten und damit erstmals nach 1962 wieder in das Finale um die deutsche Meisterschaft einziehen konnten. Einer deprimierten Malscher Mannschaft stand ein freudestrahlendes und überglückliches Kiersper Team gegenüber. Die an-schließende Feier im Clublokal "Funkenhof" dauerte dann auch bis in die frühen Morgenstunden. Das Finale wurde in Pattensen ausgetragen und der Gegner war kein geringerer als Multi-Meister MSC Taifun Mörsch. Vor 2.000 Zuschauern fehlte den TORNADOS dann die nötige Routine und man kam über eine 1:4 Niederlage nicht hinaus.

Aber auch der Vizemeister war ein großer Erfolg für das Team von Trainer Jonny Mallon: Ralf Heller, Olaf Hauschildt, Frank und Rene Pfälzer, Bernd Lohölter, Mark Loskand, Detlef Treude, Wilfried Schulte, Mario Becker und Monteure Jens und Uwe Köhl. Noch in den Freudentaumel ziehen die ersten Gewitterwolken: Die dem Waldstadion benachbarte Firma erhält die Baugenehmigung für die auf dem Sportplatzgelände geplante Firmenerweiterung. Im März 1991 wird dann schon mit den Bauarbeiten begonnen und der Lärmschutzwall des Platzes wird komplett abgetragen. In der heimischen Presse lautet eine Überschrift "Die Bagger kratzen am Waldstadion". Die Angst und Ungewißheit über den Fortbestand des Vereins wachsen.

Am 24.05.1991 hat man einen großen Gegner am Kiersper Haunerbusch zu Gast, den mehrfachen UdSSR-Meister "Metallurg Vidnoe Moskau". Vor über 1.000 Zuschauern geben die russischen Motoball-Stars beim 7 : 2 Sieg eine Kostprobe ihres Könnens. Im Lokalderby gegen den MBC Kierspe (11 : 2) am 15.05.1991 gibt ein damals 16 Jahre junges Eigengewächs Namens Mark Stephan sein Debüt und steuert sogar 2 Tore bei. Heute ist er aus dem TORNADO-Team nicht mehr wegzudenken. Zum dritten Mal in Folge konnte der Meistertitel der Gruppe Nord errungen werden. Im Halbfinale wurde man gegen den Sieger der neuen Gruppe OST - MSC Dresden - gelost und nach zwei klaren Siegen stand man erneut im Deutschen Finale. Wieder hieß der Gegner MSC Taifun Mörsch und auf eigenem Platz zeigten die Mörscher klar mit 6 : 0 wer Herr im Hause ist. Immerhin ließ der zweite Vizemeistertitel in Folge für die Zukunft hoffen. Jedoch es sollte anders kommen: Nach über 19 jähriger Nutzungsdauer hatte die Wasserbehörde der Kreisverwaltung nun plötzlich "Schwebstoffe" im angrenzenden Bachlauf festgestellt und hier trotz umfangreicher Bauarbeiten in der unmittelbaren Umgebung, den Motoballsport als Verur-sacher ausgemacht. Die Folge: Sperrung des Waldstadions für den Sportbetrieb. Von dem Lesern der Westfälischen Rundschau gerade noch zur "Mannschaft des Jahres im Kreis Lüdenscheid" ge-kürt, stand das vielversprechende Team nun ohne eigenen Sportplatz da. Die Suche nach einem geeigneten Standort für einen neuen Platz bestimmten in der Folge das Vereinsgeschehen und war auch Thema so mancher Ausschuß- und Ratssitzung in der Stadt Kierspe. Viele mögliche Standorte wurden vorgeschlagen und wieder verworfen: Neuenhagen, Wolzenburg, Arney, Höhlen, Hauner-busch, Auf der Gathe ... Letztlich kam man zu dem Schluß, daß ein neuer Motoballplatz nur im bestehenden Gewerbegebiet zu errichten sei. Hier waren jedoch alle möglichen Flächen verplant. Über Pfingsten 1992 besuchte man den MSC Versailles bei Paris und erlebte dort ein herrliches Wochenende bei dem auch der sportliche Vergleich nicht zu kurz kam. Ende Mai war dann der Club "SVYTURIS Kretinga" aus Litauen zu Gast und der freundschaftliche Kräftevergleich auf dem Sportplatz Haunerbusch endete 5 : 5 Unentschieden.

Vom 30.07. - 05.08.1992 trat man dann die Reise zu den Rückspielverpflichtungen in Litauen an. Bei dieser großen Fahrt reiste die Mannschaft über Berlin mit dem Zug in 24 Stunden bis nach Vilnius, der litauischen Metropole. Die Motorräder wurden mit den vereinseigenen LKW per Fähre von Kiel bis Klaipeda transportiert. Erstmals lernte man den Ostblock kennen und war begeistert von den großen Motoballstadien wie auch von der landschaftlichen Schönheit der kurischen Nehrung an der Ostseeküste Litauens. Wieder zurückgekehrt wurde die Mannschaft jedoch von der harten Wirklichkeit eingeholt und ohne Sportplatz und damit ohne Training konnte man an die Erfolge der Vorjahre nicht anknüpfen und schied im Halbfinale gegen den 1. MSC Mörsch aus.

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